Obwohl Hand- und Druckschriftlichkeit die Frühe Neuzeit nachhaltig prägten, fehlen dazu bislang umfassendere Untersuchungen. Der Autor nimmt sich dieses Desiderats an, indem er den Entstehungs- und Überlieferungskontext jener Schriftstücke untersucht, die im Rahmen der letzten Visitation des Reichskammergerichts angefertigt worden sind. Der gewählte archiv-, verwaltungs- und kulturgeschichtliche Zugriff eröffnet so neue Perspektiven auf die Möglichkeiten und Grenzen schriftbasierten politischen Handelns im tintenklecksenden Saeculum . Im Zentrum stehen dabei die Akteure der Visitation und ihre Lebenswelt, die die frühneuzeitliche Schriftkultur und mit ihr die vormoderne Staatlichkeit entscheidend mitgetragen haben.